Zeitungsbericht: Märchen-Musicals “Freude”

Vergangenen Sonntag wurden Besucher in der Monheimer Stadthalle über ein ganz besonderes Thema belehrt: Wie man die Freude findet. Freude hieß nicht nur das Zentrale Thema, sondern auch das aufgeführte Märchen-Musical von Kurt Gäble und Paul Nagler, das zahlreiche Mitwirkende einstudiert hatten. Begrüßt wurde die nahezu voll besetzte Stadthalle von der Monheimer Jugendkapelle unter der Leitung von Gottfried Rabel, die auch für die Begleitung des Stückes zuständig war.

Die Idee zur Durchführung kam ebenfalls von Gottfried Rabel. Nach der Begrüßung durch einen Vertreter der Stadtkapelle Monheim konnten sich die Besucher, übrigens Vertreter aller Altersklassen, mit dem bekannten Titelsong aus Fluch der Karibik auf das kommende Musical einstimmen, für das sich nun der Vorhang öffnete. Das Musical war ein gelungenes Zusammenspiel aus zwei Solisten, dem Monheimer Kinderchor unter der Leitung von Barbara Roßkopf und kleinen Schauspielern, Kinder der Monheimer Musikschule unter der Leitung von Eva Thaller. All diese Künstler führten die Handlung, die von einem Märchenerzähler, gespielt von Norbert Meyer, erzählt wurde musikalisch und schauspielerisch fort. Das Musical erzählt die Geschichte eines Geschäftsmannes, gespielt von Uwe Renner, der durch den Verkauf von Dingen, die die Menschen haben wollen, sehr reich wurde. Er wohnt in einem Glasbetonhaus – dieses wurde sogar bei der Kulisse berücksichtigt und mit Holzbalken und Folien dargestellt – dass er seit Jahren nicht mehr verlassen hat. Ohne seine so genannten “Freude Dinge”, kann man – laut seiner Werbung – nicht richtig glücklich sein. Er selbst aber hat seine Freude verloren, wie der Märchenerzähler nach dem Lied des Kinderchores begleitet von der Jugendkapelle über das vollautomatische Haus des Geschäftsmannes, erklärt. Deshalb wendet sich der Geschäftsmann an seine Kunden und setzt eine Belohnung aus für denjenigen, der ihm seine Freude zurückbringt. Die zahlreichen Vorschläge, die er daraufhin erhält, trug der Kinderchor vor.

Doch der einzig sinnvolle Vorschlag für den Geschäftsmann, der seit langer Zeit sein Haus nicht mehr verlassen hatte, scheint zu sein, sein Spinnennetz vor der Türe wegzuschieben und vor die Türe zu gehen, wo er ein altes Weib, gespielt von Eva Thaller, sieht. Sie ist auch die Stimme, die der Geschäftsmann in seiner Angst im Wald hört und die ihm nahe legt, sich an der Natur zu erfreuen. Eindrucksvoll werden ihre Thesen unterstützt von den Kindern der Musikschule, die sich durch gebastelte Hüte als Bäume und Blumen verkleidet haben. Doch schließlich ist eine hübsche junge Frau aus dem alten Weib geworden, die den Geschäftsmann belehrt nie alt gewesen zu sein, er dagegen war alt durch sein Geld und seine Maschinen und sah sich in ihr. Jetzt aber ist er glücklich, weil er gelernt hat, dass das Leben mehr ist, als Geld, Arbeit und Maschinen. “Vergiss es nie, was wirklich im Leben zählt” ist die Botschaft, die musikalisch umrahmt den Besuchern mitgegeben wird. Ein sehr anspruchsvolles Thema also, dem sich die Sänger und Schauspieler hier angenommen und dass sie aber leicht verständlich dargestellt haben.
Nicht zu vergessen sind aber auch die zahlreichen Mitwirkenden im Hintergrund, die diese Vorstellung ermöglicht haben. Hier bedankte sich die Stadtkapelle unter anderem bei Soundtechniker Bernhard Kamprad und der Stadthalle Monheim.

Und vor allem die Leistung des Kinderchores war beachtlich: Die Kleinen haben nicht nur alle Lieder auswendig vorgetragen sondern auch ständig im Takt geschunkelt, geklatscht und mit den Fingern geschnippt. Das Publikum bedankte sich dafür mit standing ovations und auch der Veranstalter, die Stadtkapelle Monheim, zeigte sich begeistert: “Das Musical Freude hat Freude gemacht”.

Bericht von Cathrin Gros mit freundlicher Genehmigung der Donauwörther Zeitung