Frühjahrskonzert 2008

Monheims Jugend- und Stadtkapelle demonstrieren die Vielfalt der Blasmusik

„Musik kennt keine Grenzen“ lautete das Motto des Frühjahrskonzertes, das Stadtkapelle und Jugendkapelle in der Monheimer Stadthalle gemeinsam veranstalteten. Gottfried Rabel leitete beide Ensembles, die im ersten Teil wechselweise musizierten. Als sachkundige Moderatoren fungierten Norbert Meyer und Claudia Gesell.

„Hands across the Sea“ (ein Handschlag über die See), ein wenig bekannter, aber sehr gefälliger Marsch war der Auftakt, den die Jugendkapelle inszenierte. John Philip Sousa hatte ihn nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 geschrieben.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Peter Egger trat die Stadtkapelle „In guter Laune“ auf den Plan. Komponiert von Miroslav Prohazka und bearbeitet von Norbert Meyer hielt die, mit ansprechenden Tenorhornpassagen und Bass-Solis versehene Polka, durchaus was der Titel versprach. „Adebars Reise“, eine Fantasie des jungen deutschen Komponisten Markus Götz von 2003, begleitete wieder die Jugendkapelle.

Besondere Eindrücke vermittelten die vielen Tenorhorneinsätze, aber auch Flöten- und Klarinetteneinlagen. 1959 in Liverpool gegründet sind die Beatles noch immer populär. In „The Best of Beatles“ (John Lennon/Paul McCartney) ließ die Stadtkapelle etliche bekannte Titel Revue passieren: „Lady Madonna“, „Yesterday“, „Obladi Oblada“ und andere.

Große „Abenteuer in Tokio“ erlebte die Jugendkapelle. Für sein Werk hat Luigi di Ghisallo diesen Schauplatz in Fernost ausgewählt, wo Tradition und Moderne aufeinandertreffen. Tenorhorn aber auch das Saxofonregister spielten eine wichtige Rolle und auch die typische Pentatonik (Fünfton) fehlte nicht. Hermann Ludwig Blankenburgs aus dem Jahre 1905 stammender Marsch „Abschied der Gladiatoren“ kam wieder von der Stadtkapelle. Er rundete mit seinem wuchtigen Bass-Solo und einem grandiosen Tutti zum Finale den ersten Teil ab.

Als „Großes Monheimer Blasorchester“ mit rund 60 Ausführenden stellten sich nach der Pausde die beiden Ensembles vor. Den Auftakt bildete Johannes Brahms’ „Ungarischer Tanz Nr. 5“, einer der schönsten seiner 21 Tänze umfassenden Sammlung. Brahms’ 175. Geburtstag wird übrigens am 7. Mai gegangen.

Das Rock-Musical „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, uraufgeführt 1971 am New Yorker Broadway, begeisterte seither nicht nur Millionen von Besuchern, sondern auch das Monheimer Publikum. „Oregon“ heißt nicht nur einer der nordwestlichsten Staaten der USA, auch Jacob de Haan gab seiner Fantasie diesen Namen. Sie schilderte eine musikalische Fahrt mit der Northern Pacific Railroad und erinnert an die Vergangenheit mit Cowboys, Goldgräbern und Indianer. Dem „Monheimer Zugpersonal“ wurde dabei eine ziemliche Leistung abgefordert.

Impressionen aus der Dreigroschenoper von Kurt Weill hat Peter Kleine Schaars in „Threee Aspekts of Kurt Weill“ mit unterschiedlichen Stimmungen zusammengefasst. Satz eins ist marschmäßig, Satz zwei hat eine französische Musette als Grundlage und in Satz drei wird das Thema im Big-Band-Stil aufbereitet. Die abwechslungsreiche Reise nach Noten endete im Eisenbahnarsenal Mechelen, wofür Jan van der Roost den Konzertmarsch „Arsenal“ geschrieben hatte.

Des reichen und anhaltenden Beifalls wegen, mussten zwei Zugaben angefügt werden.

Zur Verabschiedung zollte Kulturreferent Rudolph Hanke den Instrumentalisten hohes Lob. „Es war ein schöner Abend. Wir konnten dabei die Vielfalt der Blasmusik erleben.“ (Hans Brenner)